What a lovely summer - NOT!

05Juni2012

Hmm... also das Gute vorweg: Es gab durchaus ein paar Sonnenstunden hier in den letzten Tage! So richtig mit Sonnencreme etc (auch wenn man die nicht so gaaaaaanz nötig gebraucht hätte, aber besser mal Vorsicht walten lassen, man kann ja nie wissen!) Aber alles in allem ist das Wetter, sagen wir mal: 😢

 

Die Hochzeitsfeier von Nigel und Chris am Samstag ist gründlichst ins Wasser gefallen - what a shame really. Sie hatten den Garten toll dekoriert, ein Büffet vorbereitet und ein Lagerfeuer, aber es hat so erbarmungslos geschüttet, dass die gaze Veranstaltung notgedrungen indoors stattfinden musste. Was aber gar nicht so schlimm war, die besten Partys finden sowieso immer in der Küche statt und das war hier nicht anders. Viele nette Leute kennengelernt, einige wiedergetroffen, viel Spaß gehabt und lecker Essen (Nigels Sohn aus 1. Ehe ist Koch, und zwar ein guter!) und lecker Trinken auch, jawoll! Nachts sind wir 3 in strömendem Regen 1/2 Stunde nach Hause (also zu Rob, wo K und ich auch übernachtet haben) gelaufen und waren wirklich bis auf die Unterwäsche klitschenass, aber lustig war's dennoch!

 

Nicht so lustig war der Sonntag... Es hat den GANZEN Tag geschüttet wie aus Kübeln und da Rob anderweitig verabredet war, hing ich im Zelt fest. Okay, ich hätte natürlich nach St D marchieren können, aber das dauert immerhin so locker 30 Minuten und ich wäre wieder pitschenass geworden. Und bei so'nem trostlosen Wetter mag man auch nicht in einem Café sitzen und nach nassem Hund riechen. Also bin ich im Zelt gelieben, hab's mir vor dem Ofen gemütlich gemacht so gut es eben ging und hab gelesen. Hätte gerne ein bisschen gebloggt, aber ich habe seit Tagen im Zelt keine Internet-Verbindung, weiß der Geier, woran das liegt. Am Wetter vermutlich. Also kein Blog, keine emails, gaaaar nix. - Stattdessen habe ich mit großem Interesse (naja...) die minutiöse Berichtererstattung über die Feierlichkeiten in London live miterlebt, im Radio. BBC2 hat den ganzen Tag nix anderes gesendet und ich war sozusagen mittendrin statt nur dabei. Öööööööööde!

 

Immerhin hatte ich abends etwas Unterhaltung, denn die Großfamilie im Zelt nebenan (der Platz war so voll, wie ich's in all den Jahren noch nicht erlebt habe, Wahnsinn!!) hatte auch irgendein Jubiläum zu feiern und tat das auch in aller Ausgiebigkeit. Wie gut, dass es so stark geregnet hat, so war gestern Morgen von den … Überresten nichts mehr zu sehen. Oder zu riechen.

 

Gestern dann plötzlich wieder allerschönstes Sommerwetter! Rob hat mich zum Lunch abgeholt, leckerer kleiner Imbiss in einem kleinen Cafe. Neben uns parkte ein ähnlicher Brummer wie Robs Jeep und er hatte die vage Hoffnung, dass die beiden Autos sich paaren würden und ein paar süße kleine schwarzgelbe Mini-Jeeps entstehen würden, aber offensichtlich waren sich die beiden nicht sonderlich sympathisch.

Potenzielle Eltern Trefin, Robs Dorf

 

Frisch gestärkt haben wir dann in seinem Garten einen winzig kleinen Steinhaufen von der einen Ecke des Gartens in die andere verfrachtet (ächz!!!) und dabei hab ich eine niedlich kleine Baby-Kröte entdeckt.

Stones Gestatten, Toddy Toad! isser nicht süüüüß? Nee, kein Prinz. Nur ne niedliche kleine Kröte!

 

Gestern Abend: es zog sich allmählich zu, aber dennoch konnte ich noch ein Weilchen draußen vor'm Zelt sitzen und auf's Meer schauen bis dann plötzlich dir Welt unterging. Leute, Leute! Was bin ich froh, dass mein Zelt so stabil ist! Was waren das für Sturmböen! Wie hat das geschüttet... Konnte kaum schlafen heute Nacht vor lauter Krach (die feiernden Briten am Tag zuvor waren nicht annäherend so lautstark wie der Sturm). Heute Morgen war der Zeltboden völler Pfützen (das Ding ist zwar wasserdicht, aber irgendwo läuft doch immer was rein, vor allem bei diesen beinah waagerechten Sturmböen. Der Gasofen ging auch nicht – immer wieder wurde die Flamme ausgeblasen und so sehr ich mich auch bemühte, das Ganze irgendwie anszudichten: Zwecklos. Also hab ich mich wieder ins Bett verkrümelt und ziemlich verzweifelt Rob angerufen. Der war innerhalb von 30 Minuten zur Stelle, der Goldjunge. Er konnte auch nix machen mit der Heizung also hat er mich eingeladen, heute bei ihm zu übernachten. Haaaach was bin ich frooooooh! - Bevor wir gefahren sind, haben wir noch versucht, einige der vom Sturm gebeutelten Zelte notdürftig wieder aufzubauen, was aber in den meisten Fällen nicht so recht gelungen ist, weil die Stangen gebrochen waren. Die meisten Camper sind eh im Morgengrauen abgehauen.

Rob beim Rettungsversuch Hier kam allerdings jede Hilfe zu spät...

 

Soooo – und jetzt sitze ich also hier in Robs gemütlichem Cottage vor'm fireplace und bin heilfroh, dass ich nicht im Zelt bin!

Gemüüüütlich!

 

Ach ja...

Warum ich hier bin und nicht bei Kila? Tja, das wüsste ich auch gern. Sie hat sich ziemlich zurückgezogen, angeblich, weil sie so unfassbar viel arbeiten muss. Ach ja, und lernen für ihre Prüfung muss sie natürlich auch. Hm. Als wir gestern auf dem Weg zurück zum Zeltplatz kurz bei ihr Halt gemacht hatten, saß sie gerade in der Sonne und döste. Ob sie in den letzten Tagen gearbeitet hätte, fragte Rob. Ja, klar, ganz viele neue Pflänzchen habe sie gepflanzt. In IHREM Garten wohlgemerkt. Also keine bezahlte Arbeit. Und ob sie denn gelernt habe, wollte ich wissen. Ja, doch, eine Stunde insgesamt. Oder vielleicht eher weniger, sie habe ja noch Zeit.

 

Ich muss schon sagen: ich bin ziemlich sauer auf sie. Wir hatten die Abmachung, dass sie bis zum ihrer Prüfung Ende Juni gaaaaanz viel Zeit zum Lernen braucht und sie muss ja soooooo viel arbeiten, also habe sie nur en zwei Abenden und an einem Tag Zeit für „Unwichtiges“. Und zu dem „Unwichtigen“ zähle offensichtlich auch ich. Vor ein paar Tagen sagte sie zu mir (und meinte das offensichtlich auch genau so!): „Ich vermisse deine emails so. Kannst du mir nicht mal eine email schreiben?“

 

HALLO??????????

Da fehlten mir wirklich die Worte!!!!!

 

Und das mit dem Sockenverkauf auf dem Markt wird vermutlich ebenfalls nix, weil sie die Regularien komplett missverstanden hat. - Aber dazu schreibe ich jetzt nichts, weil mir sonst die Galle hochkommt vor Wut und es ist ja auch noch nicht alles zu spät.

 

Jedenfalls: Ohne Rob wäre ich hier gründlich aufgeschmissen. Es wäre nicht so schlimm, wenn das Wetter besser wäre und ich meine walks machen könnte, wie ich das vorhatte. Man braucht nicht unbedingt ein Auto, um zu den schönsten Ausgangspunkten für Wanderungen zu gelangen, es fahren spezielle Busse. Aber mal ganz ehrlich... im Regen zu wandern macht sogar in dieser wunderschönen Landschaft nur sehr, bedingt Spaß.

 

So, das war's. Gleich kochen wir was und dann hocken wir uns vor die Glotze und gucken DVD.

Keine Ahnung, wann ich wieder ins Netz komme – aber drückt mir bitte die Daumen für besseres Wetter, okay?