Best laid plans

17Mai2012

Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...

 

Die Spaliere in Kilas Garten hatte ich ja schon geschrieben. Allzu weit sind wir damit aber bislang nicht gekommen, denn im Laufe der Woche kamen lästigerweise immer wieder so Kleinigkeiten wie Hauskäufe Foto demnächst!) und Geldverdienen dazwischen.

Kilas van

Rob war heute immer noch vollkommen wuschig und im Grunde zu nix zu gebrauchen;  beschäftigte sich die ganze Zeit hingebungsvoll mit Küchen-Katalogen, dehalb wollten Kila und ich die letzten fehlenden Spaliere alleine aufbauen. Aber das war uns bedauerlichweise unmöglich. Sowohl sie als auch ich sind gar nicht mal so unbegabt in DIY (Do-It-Yourself) und wir hatten auch einen ganz wunderbaren und sehr übersichtlichen Plan ausgearbeit, wie denn nun die Pfosten für die noch fehlenden Pforte am besten zu positionieren seien, damit wir 1. mit den bereits vorhandenen und lasierten Spalieren auskommen und das Ganze auch noch möglichst nett aussehen würde. Kila hatte sich sogar schon Teile der geplanten Bepflanzung eingezeichnet und ich den unbedingt notwendigen Durchlass für die Katzen.

       Noch ohne Spaliere Nervige Lasiererei....! The plan

 

Es wäre eigentlich auch üüüüüberhaupt kein Problem gewesen, die Dinger mal eben in den Boden zu rammen. Bedauerlicherweise ist es keiner von uns gelungen, mit dem ca. 15 kg schweren Vorschlaghammer (auf einer wackeligen Leiter stehend!) den 4m hohen Pfosten tief genug in den Boden zu rammen. Also musste doch wieder Rob ran. Er hat dann noch ein paar unbedeutende Änderungen an unserem Plan vorgenommen (wie beispielsweise die Position für den Pfosten um ca 10 cm zu versetzen. Was übrigens auch Sinn machte. Kila und ich hatten uns nämlich ein gaaaaaanz kleines bisschen vermessen, kann ja mal vorkommen....). Außerdem schleppte er eine überaus standfeste Leiterkonstruktion an (unfassbar, was der Mann für ein Equipment hat!) UND konnte – im Gegensatz zu uns – die Spitze des Postens auch tatsächlich mit dem Vorschlaghammer erreichen, was ja ein durchaus nützlicher Vorteil ist.

 

Er hämmerte also fröhlich los. Und hämmerte und hämmerte. Und hämmerte. Und der Pfosten wurde immer tiefer und tiefer ins Erdreich gerammt, und noch ein Stückchen und noch eins und dann ging es plötzlich irgendwie nicht weiter, obwohl Kila sich absolut sicher war, dass in diesem Stück des Beetes keine dicken Steine sein konnten. Also versuchte der tapfere Rob (der inzwischen kaum noch schnaufen konnte!) es immer weiter – erfolglos. Hm. Und es fühle sich auch nicht an wie ein Stein, auf den die unten zugespitzte Metallhalterung für den Pfosten traf, sonder irgendwie... 'bouncy'. Sehr eigenartig. Wir zogen also mit vereinten Kräften den dämlichen Pfosten wieder aus der Erde und wollten uns gerade bei einer Tasse Tee eine Zigarette anstecken, um das weitere Vorgehen zu besprechen, als es plötzlich etwas seltsam roch. SEHR seltsam roch. Es hat ein halbes Minütchen oder so gedauert, bis wir alle drei plötzlich im selben Moment wussten, was das für ein Geruch war. GAS! 😮 Waaaaaah!

 

Ja klar wusste Kila, dass die Gasleitung zu ihrem D/R irgendwo in der Nähe der Mauer liegen musste, aber doch nicht GENAU HIER! Es roch immer doller und wir fanden, dass es eine ziemlich gute Idee sei, vielleicht erstmal das Gas abzustellen. Kila fand das auch, aber nach wenigen Minuten breitete sich sowas wie Panik aus, denn leider wusste sie nicht mehr so ganz genau, wo sich ihr Gaszähler befand und inzwischen hörte man das Gas richtig rauszischen aus dem Loch. Meinen Vorschlag, einfach wieder die Erde zurückzuschaufeln, fand Kila prima, Rob nicht so. Er war es auch, der schließlich den Gashahn entdeckte (in einem kleinen Kästchen draußen vor'm Haus), aber leider brauchte man einen speziellen Schlüssel, um den Hahn zuzudrehen. Kila (mittlerweile in hellster Aufruhr!) beteuerte, dass sie nie im Leben einen solchen Schlüssel besessen habe und und hängte sich ans Telefon, um British Gas anzurufen. Es war ziemlich dramatisch... Rob schaffte es schließlich, mit irgendeinem Werkzeug aus seiner reichhaltigen Kollektion das Gas abzustellen und die Gasmänner wollten auch so schnell wie möglich eintreffen.

 

Auf den Schreck erst mal eine rauchen 😉 - und dann ein Loch graben, damit man den Schaden begutachten konnte. Wir haben die ca. 2 cm dicke (naja, dicke....?) Leitung tatsächlich mit traumwandlerischer Sicherheit exakt in der Mitte getroffen – das muss man sich mal vorstellen und das muss uns erst mal einer nachmachen. Oder vielleicht besser doch nicht. 😇

 

Die Gasleitung Nach dem Buddeln

 

Die Jungs von der Gasanstalt kamen, betrachteten sich kurz das Leck und entschwanden wieder, nicht ohne vorher den Gashan zu verplomben. Das Leck zu dichten, liege nicht in ihrem Aufgabenbereich, das müsse ein Gas.Installateur machen. Sie kämen dann wieder, um die Uhr zu entplomben. Tja. Ergo keine Heizung im D/R, also abends ab ins warme Pub und dortselbst einer höchst unterhaltsamen Quiz Night beigewohnt, aber leider nix gewonnen. Hoffentlich kommt Shaun (der Klempner) morgen auch wirklich wie versprochen (wobei mir sein Kollege Graham lieber wäre, der ist nämlich wesentlich hübscher! 😘), sonst wird’s ein ungemütliches Wochenende.

 

Kila wird im College sein und Rob kommt erst später, um mit mir zusammen den blöden Pfosten einzubetonieren (der wäre nämlich in der Erde eh nicht stabil genug befestigt gewesen). Also obliegt mir die ehrenvolle Aufgabe, morgen einen walisischen Klempner bei der Arbeit zu beausichtigen.

 

Man kann wirklich nicht sagen, dass das ein typischer Urlaub ist bis jetzt... 😀