Berichte von 05/2012

Endlich umgezogen!

29Mai2012

Nix Aufregendes geschehen in den letzten Tagen, bis auf meinen Umzug ins Zelt. Viel gibt’s da nicht zu erzählen, darum heute mal mehr Bilder als Text (da ist man dann auch schneller durch, nicht wahr?) - Ach ja: Für die, die's noch nicht gemerkt haben sollten: wenn man die Bilder vergrößert, sieht man „erläuternde Unterschriften“, wie mein Bloganbieter das ausdrückt.

Kaum sieht Kila einen Rechen, ist sie nicht zu bremsen! Nina (links) und Rob (rechts) allein auf weiter Flur! Schöne Aussicht, oder?

Ach ja, warum das Zelt eigentlich ein Schloss ist:

Letztes Jahr, einen Tag vor dem 1. Aufbau des Zeltes (wir haben es gebraucht gekauft, von einem der Goldschmiede von Lisbeth übrigens, der wohnt next door to Kila und ist ein ziemlicher Idiot, aber egal!) krickelte Rob plötzlich ein paar völlig unzusammenhängende Buchstaben auf ein Stück Papier und fragte, ob ich aus diesen Buchstaben ein deutsches Wort bilden könnte, was soviel bedeutet wie "Behausung" oder "Heimat" oder "Unterkunft" oder so in dieser Richtung. Ich wusste überhaupt nicht, was er von mir wollte und dachte erst, es handelte sich um eine Scherzfrage oder sowas. Was mich gewundert hätte, denn er spricht kein Wort Deutsch. Aber er war beharrlich und schließlich puzzelte ich aus den Buchstaben, die er mir aufgeschrieben hatte, das Wort "Schloss" zusammen, was ja auch als so 'ne Art Behausung durchgehen kann. Jedenfalls bei Königs und Konsorten.

 

Als amm nächsten Tag das Zet endlich stand,überreichte er mir grinsend ein bunt verpacktes Päckchen und sagte: "Hope you like flags!" - Oh no, dachte ich, der wird mir doch jetzt keine deutsche Fahne oder was ähnlich Grauenhaftes überreichen wollen....?!😫 Dass das Geschenk im Zusammenhang mit seiner komischen Buchstaben-Frage vom Vorabend zu tun hatte, kam mir gar nicht in den Sinn. - Was war's? Eine Reihe von kleinen Flaggen, die nach dem Internationalen Flaggenalphabet zu lesen sind als NINAS SCHLOSS. - Er hat beim National Oceanographic Institute in Liverpool gearbietet und war u.a. auch zuständig fpr die Organisation von Ausstellungen etc. Die Flaggen (und noch ein paar mehr, nämlich die, deren Buchstaben er mir zum Rätseln aufgeschrieben hatte), waren bei einer Veranstaltung übriggeblieben und er hat sie gemopst. - Ich hab mich wie doof gefreut, und natürlich musste die GFirlande auch diesmal wieder ans Zelt. Man möchte ja schließlich standesgemäß wohnen!

NINAS SCHLOSS

So, und hier noch ein paar Innenansichten. So ganz fertig isses noch nicht, eigentlich besaß ich mal ein Regal, aber das hat Kila aus Versehen auf den Müll geworfen.

Einen Heizung und Küche (jetzt sogar mit Kühlschrank, rechts=  Schlafzimmer Schlafzimmer Christiane A., erkennste die Haken? dem Geli, kennze den Kessel noch? :-) Kumma, Juschi: Simon's Cat ist immer dabei! Huhu Mädels, manchmal benutze ich's sogar! Aber eigentlich isses zu schade! Ausgang zum coast path in ca 10 m Entfernung vom Zelt, juchhuuuuu!!!

 

Übrigens ist heute das Wetter wieder umgeschlagen (hat sich gestern schon angekündigt) und es war wieder richtig kalt und usselig. Heute Morgen war's so neblig, dass ich das Meer nicht sehen konnte. Jetzt klart es sich gerade wieder ein bisschen auf, aber ich bin gar nicht soooo unglücklich über das Wetter, denn hier im Zelt isses (dank Heizung!) schön gemütlich und ich lege heute mal einen freien Tag ein, so! Nur Lesen, bisschen bloggen (allzu lange hält mein Akku leider nicht durch) und ansonsten nix und nochmal nix. Wenn es trocken bleibt, wandere ich gleich noch meine kleine Lieblings-Strecke über den coastpath bis in die Stadt. Eigentlich wollten wir heute Abend wieder in den Druidstone, wo heute ein Indian Feast mit indischem Essen und Musik angesagt ist, aber dummerweise ist das schon ausgebucht. Schaaaade! Na egal, wird halt hier indisch gekocht. Mal sehen, ob ich in dem kleinen Supermarkt hier entsprechende Gewürze kriege. Wenn nicht, gibts halt mal wieder Pasta.

Ich hoffe, euch geht's allen gut?!

Ganz, ganz viele liebe Grüße aus Wales

von Nina

This & that

26Mai2012

Kleiner Nachtrag zu m Spaziergang von gestern: 

Brigid (eine Freundin von K, ihres Zeichens IT-Lehrerin, die nebenbei eine Ausbildung zur Schreinerin macht... was für eine Kombi!) haben also einen wunderschönen Spaziergang durch den Wald gemacht (naja, Wald... Wäldchen, aber immerhin!),   um dann am Strand von Abermawr in der Sonne abzuhängen und Brigids kleinem Hund Pepper (einem kleinen Spaniel) beim Durchdrehen zuzuschauen.

Areiddy Beach Abereiddy Beach Pepper & Brigid R & K & N

 

Habt ihr schon mal gesehen, wie ein Spaniel ins Meer beißt? Immer und immer und immer wieder? Und das blöde Meer lässt sich davon einfach nicht beeindrucken, hat man sowas schon erlebt?! Pepper war außer sich! Jeder neue Welle wurde auf's Neue engangiert attackiert und schließlich war das Viech so dermaßen erschöpft, dass es auf dem Rückweg beinahe eingeschlafen wäre. - Brigid hatte ein sehr, SEHR leckeres Curry gekocht und wir sind satt und selig heimgekehrt und haben noch die allerletzten Snenstrahlen in Kilas Garten genossen, bevor es dann wieder so kalt wurde, dass wir die Heizung im D/R bemühen mussten.

 

.

Heute (Samstag): Wieder Sonnenschein satt, Temperatur so um die 29° - herrlich! Am Morgen haben Kila & ich Brigid abgeholt und sind dann gemeinsam zum Nyth-y-dryw gefahren, um noch mal in Ruhe (und ohne Jill und Jill Mum) das Haus zu begutachten. Sieht immer noch gut aus, sogar besser als beim ersten Eindruck. Und wenn erst mal die Teppiche weg sind, kann das richtig gut werden!

Schöööner Teppich im Treppenhaus! Und noch schönerer Teppich im Bad. Igitt! Schön oder schön?! Die neuesten Küchen-Trends! Muster-Mix nach Briten-Art! Das Nest von außen NYTH-Y-DRYW

 

Rob ist bis über beide Ohren in das outer building verknallt (ein ehemaliger Kuhstall, in dem jetzt nur noch Holzwürmer ihr karges Dasein fristen, aber das Gebälk ist wohl nicht unrettbar verloren und Rob ist immer noch ganz aus dem Häuschen vor Aufregung.

 

Nach der Besichtigung sind Rob und ich mit dem Jeep nach Fishguard gefahren, wo er was zu besorgen hatte.  http://de.wikipedia.org/wiki/Fishguard

Boah, hat das Spaß gemacht!!! Im Jeep zu fahren ist ja generell ein großes Vergnügen, aber wenn's dann noch so heiß ist, dass man sich nicht bis über beide Ohren einmuckeln muss, um nicht im eisigen Fahrtwid zu erfrieren, isses nochmal so schön!

Fishguard heißt übrigens auf Walisisch Abergwaun und da es hier so viele Orte mit „Aber...“ im Namen gibt, hab ich Rob gefragt, ob er wisse, was das bedeute. Er ist zwar Engländer und spricht kaum ein Wort Walisisch, aber er nimmt seine Auswanderung nach Wales sehr ernst und hatte sich ebendiese Frage auch bereits gestellt. 'Aber' heißt soviel wie 'Mündung'. Abergwaun ist also die 'Mündung des Flusses Gwaun'. Dann gibt es noch Abermawr und Abereiddy und Aberystwyth und so manches 'Aber' mehr und ich hab wieder was dazugelernt. (gelle, liebes Igelchen? ;-))

 

Rob hat in Fishguard zwar nicht das gefunden, was er suchte (irgendwelche Spezial-Teile für seinen Jeep), aber in einem der vielen charity shops (Wohltätigkeits-Läden) stießen wir auf etwas, das Kila vermutlich interessieren könnte: ungefähr ein Dutzend doppelverglaste Scheiben, die sich für ihr geplantes 2. Gewächshaus gebrauchen lassen könnten. Es soll kein 'richtiges' greenhouse werden, sondern nur so 'ne Art Rahmen, den sie in ihrem kleinen (!) Gemüsegarten längs der Mauer aufstellen will. Ein bisschen was an Glas hat sie auch schon ergattert, unter anderem eine ausrangierte Duschkabinen-Tür und ähnliches Zeugs. Ihr fehlen aber noch die Seitenteile. Die Doppelglas-Scheiben erschienen Rob und mir zwar ein bisschen sehr groß und sehr schwer, aber wir haben sie trotzdem angerufen und ihr die Maße durchgegeben. Sie schien überaus interessiert und wollte gleich mal nachmessen gehen... Nach einer halben Stunde hatten wir keine Lust mehr, auf ihren Anruf zu warten – die Scheiben wären eh zu groß gewesen, um sie auf den Jeep zu packen.

 

Es war sooooo schönes Wetter und wir hatten beide noch keine Lust, nach St D zurückzufahren. Rob hatte von einem Pub in Rosebush (schöner Name, nicht wahr) gehört, der sehr gut sein sollte – also weg von der Küste und ein bisschen landeinwärts geknattert. Oder besser geröhrt., durch die Preseli Hills.

http://de.wikipedia.org/wiki/Preseli-Berge 

Beautiful countryside, viele viele Schafe und viele viele Lämmer (bei deren Anblick Rob das Wasser iim Mund zusammenlief, grrrrrrr!) - und schließlich: Rosebush. Ein pottehässliches Kaff mitten im Nirgendwo. Und das Pub gab's auch, war sogar geöffnet UND man konnte draußen sitzen, was wir auch taten, allerdings alsbald bereuten... In Rosebush muss es in grauer Vorzeit mal eine Bahnstation gegeben haben, was das Nest damals zu etwas Bedeutendem in der Gegend gemacht hatte. Die station ist längst Vergangenheit, es gibt schon seit 1960 oder so noch nicht mal mehr Schienen – bis auf eine kleine Ausnahme: Der Wirt hat in seinem Garten die Station nachbaut, inklusive einiger sehr spooky aussehenden Figuren (öhm... Schaufensterpuppen), die in altertämlicher Arbeiterkluft auf den Zug warten, und zwar untermalt von dem Geräusch einer sich nähernden Dampflok, die alle paar Sekunden tutet. - Nette Idee? Jau. Im Prinzip schon. Allerdings geht einem nach wenigen Minuten das Getöse unglaublich auf die Nerven. Wie wir später erfahren haben, läuft das Band sogar in der Nacht ohne Pause – sehr zum Leidwesen der wenigen Camper, die auf dem kleinen Feld neben dem pub für wenig Geld ihre Zelte aufschlagen dürfen. Chris (der Freund von Rob, der das Hostel in Trefin betreibt), hatte mal einen Gast, der ihm das erzählt hat; er hat morgens um 4 sein Zelt abgebaut und ist vollkommen entnervt geflüchtet, weil er den Radau einfach nicht mehr ertragen hat!

Rosebush

 

Ach ja, gegessen haben wir auch, nämlich Ploughman's Lunch, ein traditionell britisches Arbeiter-Essen, bestehend aus ein paar Remmeln Käse, Salatbeilage, Relish, Brot und Silberzwiebeln. Die Ploughman's kamen – und wir staunten nicht schlecht: Beide Teller sahen ab-so-lut identisch aus (also nicht nur die Teller, sondern das, was drauf war!): Die 3 Käsestücke formten ein exaktes Dreieck, in der Mitte die Schale mit dem Relish. Es gab pro Portion genau 3 Silberzwiebeln, 6 fingernagelgroße Fitzelchen gelbe Paprika, 2 Blätter Kopfsalat (rechtwinklig angeordnet!) sowie ca ein Dutzend Sprinkel Kresse. Wir haben uns gefragt, ob die Küchenfee (oder der Küchentroll, man weiß es nicht...) die Kresseblättchen auch abgezählt hat, sind aber dann übereingekommen, dass man eine Briefwaage benutzt haben muss... Geschmeckt hat's aber trotzdem, auch wenn das Tsch-tsch-tsch-tsch-tsch... HuuuuuuuuuuuHuuuu... Tsch-tsch-tsch-tsch... im Hintergrund ein Gespräch fast unmöglich machte. Das war also Rosebush mit seinem berühmten Pub. Muss ich nicht wieder hin.

 

Auf dem Rückweg nach Fishguard haben wir in einer Brauerei Halt gmacht und ich hab ein paar Probegläschen Real Ale verkostet. Lecker! (Natürlich nur, wenn man auf warmes Bier ohne Schaum steht. Zu Hause hasse ich das, hier finde ich's köstlich!). Haben für unsere Abende im Zelt ein paar Pullen gekauft. Noch immer kein Rückruf von Kila wegen der Doppelglas-Scheiben. Na, dann halt nicht - vermutlich wäre selbst die kleinsten viel zu groß und zu schwer gewesen. War ja auch nur so ne Idee.

 

Zurück im AC erwartete uns eine freudestrahlende Kila. Danke für den Tipp, sie sei gleich mit ihrem Van nach Fishguard gefahren, stellt euch vor, nur 30 Pfund, was für ein Schnäppchen! - Welche von den Riesendingern sie denn gakauft habe, wollten wir wissen. - Alle!!!!

 

ALLE??? Alle 13? Selbst die mit den Maßen 1,30 x 1,75 m? - Well yes, of course, all of' 'em! Und was daran bitte so erstaunlich sein? Sowas könne man immer gebrauchen, oder etwa nicht?

Öhm.. ja. Im Prinzip schon. Aber leider ist es nun so, dass Kila überhaupt keinen Platz hat, um die Dinger zu lagern. Und wie sie ein 25 kg schweren Glasdeckel anheben soll, um ihre Tomatenpflanzen zu wässern, erschließt sich einem auch nicht sofort. An was für eine Rahmenkonstruktion sie denn gedacht habe, wollte Rob zaghaft wissen (der sah schon wieder neue Arbeit auf sich zukommen, kaum hatte man die Spalier-Angelegenheit hinter sich gebracht...). Ja, nun, also soooooo genau habe sie das auch nicht überlegt, aber irgendwie wird das schon gehen. Muss ja! Ein winziges Problem habe sie nun aber leider doch noch. Der Van sei nämlich bis unter die Decke voll mit Glas, und sie brauche ihn ja morgen wieder, um ihr ganzes Gartenequipment darin zu verstauen.

 

Es folgten mehrere Dutzend Telefonate und schießlich erbarmte sich die arme Brigid, ihre z.Zt. leerstehende Garage als Zwischenlager zur Verfügung zu stellen. Also wieder nach Croes Goch und die sauschweren Teile in die Garage geschleppt. Ich schwöre euch: Die werden nächsten Jahr um diese Zeit noch unverändert an Ort und Stelle zu finden sein. Ich hoffe, B ist sich darüber im Klaren – aber davon gehe ich mal aus, schließlich kennt sie ihre Freundin Kila.

 

Nach dieser Aktion ist Rob nach Trefin geflüchtet und K und ich haben bis 22 Uhr im Garten rumgewurschtelt, ein paar Kübel neu bepflanzt und sonst noch so allerlei und uns dabei an G&T gütlich getan. Ihre letzte Idee, bevor ich nach einem Schlummer-Tee in mein Zimmer entschwand, war: Man könne doch prima eine Schiebetüren-Konstruktion aus Holz bauen, in die man die Glasteile einlassen könne, und überhaupt hätte sie das ganze lieber hochkant, dann könne sie nämlich so richtig, RICHTIG große Pflanzen ziehen. - Sowas wie Orangenbäumchen?, schlug ich vor? - Sie fand die Idee gar nicht mal soooo schlecht.

Ich bin sicher, das lag am Gin.

 

P.S.: Irgendjemand Interesse an preiswerten Doppelglas-Bauteilen? Ich hätte da so 'ne Idee... 😎

Hot town, summer in the city!

25Mai2012

Boah, was war das heiss heute!!!! Und gestern! Und überhaupt scheint der Sommer endlich angekommen zu sein in diesem westlichsten Zipfel von Wales. Obwohl die BBC Wettervorhersage uns schon wieder den Wind aus den Segeln zu nehmen versucht, aber die BBCler sind immer schon doofe Spaßverderber gewesen, also geb ich da jetzt mal grade gaaaaaar nix drauf, pah! 😎

Viel Aufregendes geschehen ist nicht in den letzten paar Tagen, keine Gasunfälle oder ähnlich Spektakuläres. Hab Kila in diversen Gärten geholfen, was auf Dauer etwas öde wurde, da ich ja nun leider absolut keine Ahnung habe, was denn nun Kraut oder Unkraut sei. Auf eine öko-philosophische Diskussion hat sie sich leider nicht eingelassen. Unkraut ist Unkraut und MUSS WEG! Und ich solle nicht diskutieren, sondern einfach weiter jäten. Oder ob ich lieber diesen toten Strauch, und auch vielleicht den da drüben auch noch  kleinmachen und dann schreddern würde, um das Geschredderte anschließend auf den kleinen Pfaden in ihrem persönlichen Gemüsegarten zu verteilen? JAAAAAAAAA! Juchhu!!!  Das ist doch mal was anderes! Und hat auch gar nicht soooo lange gedauert, nur so ca 3 Stunden. Und es war auch üüüüberhaupt nicht laut, denn ich hatte die Ehre, mit einem erwiesenermaßen LEISEN Schredder arbeiten zu dürfen! Ha!

Dieser Schredder ist leise, weil....

Sooo, aber das war gestern.

Was war vorgestern...? Ach ja: Wir haben das Zelt aufgebaut und da steht es jetzt wie eine liebenswerte Festung. Eigentlich wäre ich schon gerne umgezogen, aber das hat sich bislang nicht ergeben, weil immer irgendwas anlag. Sonntag wird es aber soweit sein, endlich!!!!! -  Freue mich total darauf! So gern ich auch hier im Cottage bin... es wird Zeit, dass ich verschwinde. Sowohl Kila als auch ich sind es absolut nicht gewohnt, so selten mal für uns allein zu sein (ich hab ja kältebedingt die meisten Abende bei ihr im  D/R verbracht, und das ist wirklich klein und winzig. Ich bin ihr so überaus dankbar, dass sie mich so lange ertragen hat (öhm.. und ich sie)! Wir beginnen jedenfalls so allmählich, einander entschieden aus dem Wege zu gehen. Zu viel Nähe für unsere Geschmäcker, Aber alles ist gut - wir sind uns absolut einig dass es HERRLICH sein wird, mal den einen oder anderen Abend ALLEIN zu sein, um uns dann wieder aufeinander zu freuen,

Heute...

Heute morgen war ich mit meinen Gedanken und Gefühlen ganz, ganz woanders, liebe Mulle-Schwester. Ich war sehr traurig mit dir.

Aber wie das so ist mt dem Leben: Hier war wieder (naja, zum 2.Mal in Folge) ein wunderschöner Sommertag und ich habe ihn genossen. Morgens (jawollo, Ihr Ungläubigen: MORGENS! UM 8 UHR! bin ich losmarschiert. Von hier bis zum coast path sind es grade mal 10 Minuten - und vom Zelt bis zum path wird es gerade mal EINE MINUTE sein!!)

Mittags ein bisschen faul rumgedöst in der Sonne, nachmittags einen wunderschönen kleinen walk gemacht durch einen richtigen Wald, der überraschenderweise direkt an einen  Strand angrenzt, den ich schon zig-mal besucht habe, ohne auch nur zu ahnen, dass der Wald so nah ist!

------- Huch! Sehe gerade mit Entsetzen, dass mein Akku gleich leer sein wird! Pfeift auf dem letzen Loch!

Schönes Wochenende euch allen!

XXX Nina

 

Von Klempnern und Spalieren, letzter Akt

22Mai2012

Cheers, folks! How ya all doin'? Dear goodness, wie die Zeit vergeht. Heute sind's schon zwei Wochen – aber mir bleiben ja noch acht, also will ich mich mal nicht grundlos berschweren. 😉

 

Wo war ich denn stehen geblieben...? Ach ja, beim blöden Klempner. 😫 Der kam natürlich NICHT, so engagiert und hingebungsvoll ich auch auf ihn gewartet haben mag. In Bezug auf Pünktlichkeit scheinen sich die britischen Handwerker von ihren deutschen Kollegen nicht wesentlich zu unterscheiden, was man hier allerdings kaum glauben mag. Das Klischee vom bienenfleißigen und überpünktlichen Deutschen ist immer noch in allen Köpfen, so sehr ich mich auch seit Jahren bemühe, die Briten eines Besseren zu belehren...

 

Naja, als Kila am frühen Abend wieder nach Hause kam und die Grube rund um die beschädigte Gasleitung noch genauso aussah wie am Morgen, hat sie alle 5 Minuten versucht, Shaun an die Strippe zu kriegen, was ihr irgendwann am späten Abend auch gelang. Das Gespräch bot allerdings wenig Anlass zu übertriebenem Optimimus, denn als sie ihm das Problem noch einmal in aller Deutlichkeit schilderte, meinte er, das wohl die komplette Gasleitung ausgetauscht werden müsse. Mit der Reparatur des Lecks sei es keinesfalls getan, denn die Leitung entspräche nicht mehr den neuesten Sicherheitsangforderungen. Aber er käme vermutlich (!) am nächsten Tag mal irgendwann (!) vorbei, um sich ein genaueres Bild zu machen.

 

Und damit war es um den Seelenfrieden meiner lieben Freunding geschehen, nicht zu Unrecht. Ein Austausch der Gasleitung bedeutet nämlich, dass der komplette linke Bereich des Gartens aufgerissen werden muss. Nicht sooo schlimm? Doch, sehr schlimm sogar, denn ausgerechnet auf dieser Seite befindet sich ihr bis zum letzten Regal gefülltes Gewächshaus (welches samt Betonfundament weichen muss!), die meisten der großen Sträucher und Kamelien und what have you. Desweiteren der Gartenteich, der auch komplett der Hacke zum Opfer fällt sowie ihr Geräteschuppen, ebenfalls samt Betonfundament. Nicht zu vergessen eine Wand des Lagerraums am Haus. Abgesehen davon, dass sie sich eine solche riesige Bausmaßnahme finanziell überhaupt nicht leisten kann, erwartet sie nächste Woche ihre ersten Sommergäste im Cottage, und die werden kaum begeistert sein, eine Baustelle vorzufinden statt eines gemütlichen Gartens. Also hat sich Kila entschlossen, die Reparatur der gas pipe bis zum Herbst (und damit dem Ende der Touristensaison) aufzuschieben – dann haben zwar die Gäste im Haus Heizung und warmes Wasser, sie im D/R aber leider nicht. - Sie war vollkommen durch den Wind, das kann ich euch sagen...

 

Nun ja, Shaun the plumber tauchte auch am nächsten Tag nicht auf (ratet mal, wer wieder 'Klempner-Dienst' hatte?). Dafür gab es die vage Zusage eines gewissen Garreth, Anfang der Woche mal vorbeizuschauen sowie eine weitere von einem Klempner aus dem Nachbarort.

 

Ich mach's mal kurz (allmählich wird’s ja sterbenslangweilig): Gestern tauchten im Abstand von ein paar Minuten ALLE DREI KLEMPNER auf wie aus dem Nichts. Shaun zog gleich wieder ab, der Typ aus Solva war ziemlich angeschickert (um 10 Uhr morgens!) - aber Garreth nebst Lehrling hatte die ganze unerfreuliche Angelegenheit innerhalb von 30 Minuten wieder in Ordnung gebracht. Offensichtlich nicht so gaaaaaaaanz nach den allerneuesten Regularien, aber was soll's. Und das Ganze hat nur schlappe 72 Pfund gekostet!

Endlich! Die Klempner sind da!  Kila in Aufruhr

 Kaum waren die beiden Jungs weg, rückte Rob an und wir haben endlich das Spalier-Projekt beendet. Yippeeh! Ist wirklich toll geworden, aber jetzt reichte es mir auch wirklich.

Noch mehr Spaliere streichen...Zwei Häschen in der Grube  Ohne Wasserwaage geht gar nix!  Rob grübelt ... Und das nennt sich nun Urlaub...! Jetzt kann sie wieder lachen! Done! Finally!

 

Eigentlich hab ich ja sowas wie Urlaub, und deswegen hab ich mir am Sonntag auch mal ein paar Stunden Auszeit gegönnt und bin zum ersten Mal, seit ich hier bin, wieder über meinen geliebten coast path gewandert. http://de.wikipedia.org/wiki/Pembrokeshire-Coast-Nationalpark

Ach, war das schön!!! Bin 4 Stunden gelaufen und hab nur eine Handvoll Menschen getroffen – es ist wirklich noch nicht viel Betrieb hier.

coast path coast path coast path coast path Portclais, der kleine Hafen direkt unterhalb der camp site

 

Ich liebe diesen coast path!!!! Es ist so unfassbar still, man hört nichts außer der See und den Vögeln. Man hört und sieht und riecht einfach nur Natur, wie habe ich das vermisst!! Man wandert über die Klippen, quer durch Schafherden, von Zeit zu Zeit führt der Weg zu einem kleinen, versteckten Strand (oder auch mal zu einem riesigen Badestrand mit weißem Sand). Pferde grasen und lassen sich von den Wanderern nicht im Geringsten stören, es gibt Höhlen zu entdecken und Überreste von Behausungen aus der Bronzezeit, einfach so am Wegesrand, ohne großes Tamtam oder riesige Hinweisschilder. Man muss einfach nur die Augen aufhalten. Ach ja, und in so manchem kleine seaside village wartet natürlich auch ein pub...!

 

Zu Hause bin ich übrigens eine faule Socke, die nur unter Androhung von massiver körperlicher Gewalt mal zu einem Spaziergang zu bewegen ist – nicht wahr, meine liebe PE? -, aber zu Hause gibt’s eben auch kein Meer!!!

 

Gestern war das Wetter supertoll, knalleblauer Himmel und Temperaturen um die 25° (tagsüber. Sobald die Sonne weg ist, wird’s wieder richtig kalt), aber heute ist es wieder nur durchwachsen. Anyway: Morgen wird endlich das Zelt aufgebaut, vorausgesetzt, es ist nicht allzu windig. Ich werde trotzdem noch ein paar Tage im Cottage wohnen bleiben, aber so allmählich hätte ich mal gern meine eigene Bleibe mit Blick auf's Meer. War gestern schon mal kurz gucken auf der camp site: auf 'meinem' Feld steht bislang ein einziges Zelt, offensichtlich bin ich also nicht die einzige Frierhippe.

 

Heute Abend gehen wir lecker essen (also hoffentlich lecker), und zwar in ein Restaurant mit dem unfassbarsten Seeblick, dass man sich nur vorstellen kann. Heute ist 'türkischer Abend' (jawollo, sowas gibt’s hier auch, nur eben keine Türken) und Rob will schon wieder mal seinen Hauskauf begießen, diemal mit Chris & Sue, die ein Hostel in Trefin betreiben (das ist Dorf, in dem Rob wohnt, genau gegenüber des Hostels). Beides sind total nette Leute, ich freu mich sehr darauf, sie wiederzusehen! http://www.theoldschoolhostel.co.uk/

Und hier noch ein paar Bilder von Kilas Katzen - genauer gesagt, von zweien ihrer drei, denn Josie bekommt man kaum zu Gesicht, sie ist eine ziemlich unabhängige Jägerin.

Mein Liebling Weasel entdeckt frisch gepflanzte Katzenminze! ... und ich kann auch sehr böse gucken!

 

PS: Wie ich höre, habt ihr's schön warm im Tal? Wenn ihr ein paar Grad entbehren könntet, schickt sie doch mal in Richtung Pembrokeshire. Ich wäre euch außerordentlich verbunden!!! Thanks in advance!

PPS: Wer einen Tippfeher findet, darf ihn behalten!! ;-)

Lasst es euch gutgehen, Ihr Lieben. Bis bald!

Nina

Warte, warte nur ein Weilchen...

18Mai2012

... dann kommt der Klempner auch zu dir... *träller*

Pustekuchen! Kein Shaun (geschweige denn Graham!) weit und breit, so ein blöder Mist! Sitze tatenlos im Cottage rum und kann nix machen, weil ich ja auf die Türklingel achten muss. Hm...

Ah! Die Hauspflanzen könnte ich mal gießen, die liegen nämlcih schon fast im Sterben, wenn ich das richtig sehe. - Urlaub? Ach ja, ich hab ja Urlaub. Ich könnte also (rein theoretisch!) einfach mal nix machen, oder? Bisschen was lesen vielleicht? Dazu hab ich aber grad keine Lust, würde viel lieber zum Hafen runter oder in die Stadt, aber ich kann ja hier nicht weg. Ningel! 😢

 

Übrigens ist das Wetter immer noch ziemlich wechselhaft. Vorgestern hab ich in kurzer Hose und ärmellosem T-Shirt gearbeitet, bis sie Sonne weg war und dann wurde es von einer Minute auf die andere so schweinekalt, dass ich mir dicke Socken und ein Fleece anziehen musste, so hab ich geschnattert. Aber immerhin regnet es kaum, und wenn, dann meistens nachts. Nächste Woche wird's allerdings ernst mit dem Umzug ins Zelt - aber da werde ich ja (im Gegensatz zu hier) wenigstens eine Heizung haben.

Übrigens freue ich mich gaaaaanz doll, dass ihr das hier lest (und auch, dass es euch so gut gefällt! Vielen, vielen Dank - da macht es doch gleich doppelt so viel Spaß!) 😘

 

@ Igelchen: Guck mal, die kleine Eule mit der Turmspitze der Kathedrale im Hintergrund (die Cathedral ist ein Riesending, liegt aber in einer Senke und deshalb sieht man von der Stadt aus nur die oberste Spitze; je näher man kommt, desto größer wird das Ding!)

Und hier vor dem keltischen Kreuz im Stadtzentrum von St D:

Und wie war die chor:us! - Probe gestern? Ist ja nicht mehr lange hin bis zum 1. öffentlichen Konzert  und ich bin richtig traurig, dass ich nicht dabei sein kann beim Muschel-SIngen. 😢

 

@ all: Ich hoffe, es geht euch allen gut und wünsche euch ein wunderschönes Wochenende!

 

 

Best laid plans

17Mai2012

Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...

 

Die Spaliere in Kilas Garten hatte ich ja schon geschrieben. Allzu weit sind wir damit aber bislang nicht gekommen, denn im Laufe der Woche kamen lästigerweise immer wieder so Kleinigkeiten wie Hauskäufe Foto demnächst!) und Geldverdienen dazwischen.

Kilas van

Rob war heute immer noch vollkommen wuschig und im Grunde zu nix zu gebrauchen;  beschäftigte sich die ganze Zeit hingebungsvoll mit Küchen-Katalogen, dehalb wollten Kila und ich die letzten fehlenden Spaliere alleine aufbauen. Aber das war uns bedauerlichweise unmöglich. Sowohl sie als auch ich sind gar nicht mal so unbegabt in DIY (Do-It-Yourself) und wir hatten auch einen ganz wunderbaren und sehr übersichtlichen Plan ausgearbeit, wie denn nun die Pfosten für die noch fehlenden Pforte am besten zu positionieren seien, damit wir 1. mit den bereits vorhandenen und lasierten Spalieren auskommen und das Ganze auch noch möglichst nett aussehen würde. Kila hatte sich sogar schon Teile der geplanten Bepflanzung eingezeichnet und ich den unbedingt notwendigen Durchlass für die Katzen.

       Noch ohne Spaliere Nervige Lasiererei....! The plan

 

Es wäre eigentlich auch üüüüüberhaupt kein Problem gewesen, die Dinger mal eben in den Boden zu rammen. Bedauerlicherweise ist es keiner von uns gelungen, mit dem ca. 15 kg schweren Vorschlaghammer (auf einer wackeligen Leiter stehend!) den 4m hohen Pfosten tief genug in den Boden zu rammen. Also musste doch wieder Rob ran. Er hat dann noch ein paar unbedeutende Änderungen an unserem Plan vorgenommen (wie beispielsweise die Position für den Pfosten um ca 10 cm zu versetzen. Was übrigens auch Sinn machte. Kila und ich hatten uns nämlich ein gaaaaaanz kleines bisschen vermessen, kann ja mal vorkommen....). Außerdem schleppte er eine überaus standfeste Leiterkonstruktion an (unfassbar, was der Mann für ein Equipment hat!) UND konnte – im Gegensatz zu uns – die Spitze des Postens auch tatsächlich mit dem Vorschlaghammer erreichen, was ja ein durchaus nützlicher Vorteil ist.

 

Er hämmerte also fröhlich los. Und hämmerte und hämmerte. Und hämmerte. Und der Pfosten wurde immer tiefer und tiefer ins Erdreich gerammt, und noch ein Stückchen und noch eins und dann ging es plötzlich irgendwie nicht weiter, obwohl Kila sich absolut sicher war, dass in diesem Stück des Beetes keine dicken Steine sein konnten. Also versuchte der tapfere Rob (der inzwischen kaum noch schnaufen konnte!) es immer weiter – erfolglos. Hm. Und es fühle sich auch nicht an wie ein Stein, auf den die unten zugespitzte Metallhalterung für den Pfosten traf, sonder irgendwie... 'bouncy'. Sehr eigenartig. Wir zogen also mit vereinten Kräften den dämlichen Pfosten wieder aus der Erde und wollten uns gerade bei einer Tasse Tee eine Zigarette anstecken, um das weitere Vorgehen zu besprechen, als es plötzlich etwas seltsam roch. SEHR seltsam roch. Es hat ein halbes Minütchen oder so gedauert, bis wir alle drei plötzlich im selben Moment wussten, was das für ein Geruch war. GAS! 😮 Waaaaaah!

 

Ja klar wusste Kila, dass die Gasleitung zu ihrem D/R irgendwo in der Nähe der Mauer liegen musste, aber doch nicht GENAU HIER! Es roch immer doller und wir fanden, dass es eine ziemlich gute Idee sei, vielleicht erstmal das Gas abzustellen. Kila fand das auch, aber nach wenigen Minuten breitete sich sowas wie Panik aus, denn leider wusste sie nicht mehr so ganz genau, wo sich ihr Gaszähler befand und inzwischen hörte man das Gas richtig rauszischen aus dem Loch. Meinen Vorschlag, einfach wieder die Erde zurückzuschaufeln, fand Kila prima, Rob nicht so. Er war es auch, der schließlich den Gashahn entdeckte (in einem kleinen Kästchen draußen vor'm Haus), aber leider brauchte man einen speziellen Schlüssel, um den Hahn zuzudrehen. Kila (mittlerweile in hellster Aufruhr!) beteuerte, dass sie nie im Leben einen solchen Schlüssel besessen habe und und hängte sich ans Telefon, um British Gas anzurufen. Es war ziemlich dramatisch... Rob schaffte es schließlich, mit irgendeinem Werkzeug aus seiner reichhaltigen Kollektion das Gas abzustellen und die Gasmänner wollten auch so schnell wie möglich eintreffen.

 

Auf den Schreck erst mal eine rauchen 😉 - und dann ein Loch graben, damit man den Schaden begutachten konnte. Wir haben die ca. 2 cm dicke (naja, dicke....?) Leitung tatsächlich mit traumwandlerischer Sicherheit exakt in der Mitte getroffen – das muss man sich mal vorstellen und das muss uns erst mal einer nachmachen. Oder vielleicht besser doch nicht. 😇

 

Die Gasleitung Nach dem Buddeln

 

Die Jungs von der Gasanstalt kamen, betrachteten sich kurz das Leck und entschwanden wieder, nicht ohne vorher den Gashan zu verplomben. Das Leck zu dichten, liege nicht in ihrem Aufgabenbereich, das müsse ein Gas.Installateur machen. Sie kämen dann wieder, um die Uhr zu entplomben. Tja. Ergo keine Heizung im D/R, also abends ab ins warme Pub und dortselbst einer höchst unterhaltsamen Quiz Night beigewohnt, aber leider nix gewonnen. Hoffentlich kommt Shaun (der Klempner) morgen auch wirklich wie versprochen (wobei mir sein Kollege Graham lieber wäre, der ist nämlich wesentlich hübscher! 😘), sonst wird’s ein ungemütliches Wochenende.

 

Kila wird im College sein und Rob kommt erst später, um mit mir zusammen den blöden Pfosten einzubetonieren (der wäre nämlich in der Erde eh nicht stabil genug befestigt gewesen). Also obliegt mir die ehrenvolle Aufgabe, morgen einen walisischen Klempner bei der Arbeit zu beausichtigen.

 

Man kann wirklich nicht sagen, dass das ein typischer Urlaub ist bis jetzt... 😀

Der Zaunkönig...

16Mai2012

… kann bald damit beginnen, sein Nest zu renovieren! YIPPEEH!!!!! Heute hat Rob die Zusage bekommen und sofort die erste Anzahlung geleistet, womit das Ding zu 99,9% in absolut trockenen Tüchern ist. Als er die Bestätigung bekam, dass ein Angebot akzeptiert worden ist, wäre er fast zusammengeklappt vor Aufregung und hat sich erst mal übergeben müssen, der arme Kerl. Nach ein paar Stunden Schlaf ging's ihm dann aber schon besser und heute Abend hat er uns zu einem seeeeeeehr sehr guten Essen in unser gemeinsames Lieblingsrestaurant eingeladen. http://www.theoldpharmacy.co.uk/  Köstlich!!!! - Naja, oder sagen wir mal so: Mein Essen (Gnocchi mit Wildpilzen und Parmesan, vorher eine wunderbar scharfe Curry-Möhren-Suppe) war nicht nur lecker, sondern auch appetitlich anzuschauen – was ich von K's und R's Menu nicht unbedingt behaupten würde. Zur Vorspeise hatten beide Fleischbällchen - das ist ja noch nicht soooo schlimm und hat auch gar nicht mal schlecht gerochen, aber als Hauptgang gab es Lämmer-Nierchen. Ürgs. Lämmer sind ja im Allgemeinen sehr niedliche Tiere, aber das kann man von ihren Eingeweiden nun wirklich nicht behaupten.

 

Ich weiß übrigens grad nicht, ob ich Rob wegen seiner Spontaneität bewundern oder ihn für leicht bekloppt halten soll. Da er sich so freut und da er sooooooooo große und schöne Pläne hat mit seinem neuen Nest, bewundere ich ihn mal vorerst, aber verdammt mutig ist das schon: Am Sonntag haben wir uns das Grundstück zum ersten Mal angeschaut, klammheimlich und von außen. Am Montag war dann die Besichtigung, die gerade mal 30 Minuten gedauert hat und er währenddessen nicht mal ein paar Teppiche gelüpft, um sich zu vergewissern, dass die Dielenbretter in Ordung sind (und nicht möglicherweise so'n gaaaaanz klein bisschen vor sich hin modern.) Den Dachboden hat er zwar mit Taschenlampe inspiziert, aber nur von unten, auf der Leiter stehend. Hm... Und auf einen Gutachter hat er gleich von vornherein verzichtet, weil das die Sache nur „unnötig verzögern“ würde. Ich war davon ausgegangen, dass er inzwischen noch mal da war, aber nee. Ich wünsche ihm wirklich von ganzem Herzen, dass alles okay sein wird mit seinem Nyth-y-dryw – hoffentlich geht das gut...!

 

So, das war so ungefähr das Aufregendste heute. Ansonsten gab's wie immer Gartenarbeit, diesmal u.a. in einem Garten, der von einem absolut freundlichen, aber leider todkranken Labrador namens Fergus „bewacht“ wurde. Das arme Tier konnte kaum noch stehen und bei dem Versuch, freudig erregt mit dem Schwanz zu wedeln (wie das manche Männchen ja nun mal so an sich haben), fiel er gleich um und rührte sich nicht mehr vom Fleck, so dass wir um ihn herum mähen mussten. Armes Viech..

Der arme Fergus.

 @ Juschi: Wir und Hünder, was? 'Meiner' knurrt mich aber immerhin nicht an!

 

Amber Gardening (part 1)

16Mai2012

 

Mein erster Tag als Gärtnerinnen-Gehilfin war … hm. Interessant. Nicht so sehr, was das Gärtnern angeht, sondern weil ich jetzt weiß, warum meine liebe Freundin Kila so unfassbar viel 'arbeitet' und so unfassbar wenig verdient...

 

Gärtnern ist ihre Leidenschaft und seit sie ihr AC B&B aufgegeben hat und es nur noch als Ferienhaus vermietet, hat sie sich als 'Gärtnerin' selbstständig gemacht, besucht das Pembrokeshire College in Haverfordwest (immer freitags, der Löwenanteil der studies erfolgt auf eigene Faust zu Hause... oder sollte erfolgen...) und wird hoffentlich Ende Juni ein anständiges Zertifikat in der Tasche haben.

 

Naja, jedenfalls hat sie inzwischen ein paar Kunden und sie versteht wirklich was von der Gärtnerei. Aaaaber hier ein Beispiel eines typischen Kila-Tages.

 

Wir waren heute morgen für 9 Uhr zum Frühstücken verabredet. Pünktlich!!!! (Dieser Wunsch kam von K, nicht sooooo sehr von mir, wie sich unschwer denken lässt.) 😎

Gut. Ich stell mir den Wecker – also das Handy, achnee, das mobile), war aber schon um 7 wach und hab ein bisschen gelesen, dann ein bisschen geduscht, dann noch ein bisschen gelesen. Die Gardinen in Kilas D/R (= Des Res = Desired Residence = ein augenzwinkernder Begriff für ein Gartenhäuschen) waren um halb 9 noch immer zugezogen, also: Kila wecken. Via mobile. No answer. Also runter, an die Tür bummern. Nix. Laaaaange nix. - Um es kurz zu machen: Um 11 Uhr waren wir endlich auf dem Weg zum ersten Garten. Dort angekommen stellte K fest, dass sie ungefähr die Hälfte ihres Equipments zu Hause vergessen hatte. Also wieder zurück. Equipment eingesammelt. Dann fiel ihr plötzlich ein: Oh, I must ring up Deirdra. Do have another cuppa tea, darling. Won't take long. - Nee, das Telefonat hat auch nicht soooo lang gedauert. Was uns ein wenig aufhielt war der Umstand, dass K Deirdra versprochen hatte, ihr ein paar vorgezogene Zucchini vorbeizubringen und zwar genau JETZT. Also kurz zu Deirdra (ist nicht weit weg, bloß ungefähr 10 Minuten. Nur blöd, wenn man zwischendurch noch mal eben zur Tanke muss, weil der Van es sonst vielleicht bis zur D geschafft hätte, aber möglicherweise nicht wieder zurück.!). Und bei Deirdra war es nicht etwa so, dass man einfach nur das Töpfchen abgegeben hätte. Neiiiiin!!! - Yet another cuppa tea. And some toast. - Lovely marmelade that is, Dee. It's excellent!!! Can I have the recipe please? - Yes of COURSE you can, darling, wait a minute, I'll print it out for you! - Oh brilliant!! - That's alright, darling, hang on a minute!

 

Die "Minute", die Dee brauchte, um das Rezept auszudrucken, dauerte ungefähr eine halbe Stunde, weil sie leider nicht sooooo genau wusste, wie der Drucker funktioniert. Also rief sie ihren Sohn an, der glücklicherweise im gleichen Ort wohnt und ziemlich genau wusste, wie der Drucker funktioniert. Na, Hauptsache Kila hat das Rezept für Orangenmarmelade. - Sobald wir wieder im Auto waren, hat sie den Ausdruck zusammengeknüllt und gemurmelt: Crappy stuff, that. The one I make is much much better. But Dee's such a lovely woman, isn't she.

 

So sind'se, die Briten. Immer höflich.

 

Ich mach's kurz: Kila hat heute vielleicht 4 Stunden wirklich für Geld (Stundenlohn satte 9 Pfund!!!) gearbeitet, aber dafür ungefähr 9 Stunden gebraucht...

 

Als wir wieder zurück waren, hab ich hier den Rasen gemäht und im D/R aufgeräumt / gespült / etc während Kila STUNDEN damit verbracht hat, in ihrem kleinen Gemüsegarten nebenan allerlei zu pflanzen. Das scheint ihr deutlich mehr Spaß zu machen als die bezahlte Arbeit.

Ach ja: das Wetter ist übrigens super! Viel Sonne und kaum Regen, nur mal so'n kleiner Mini-Schauer zwischendurch. Trotzdem bin ich sehr, sehr froh, dass ich noch nicht zelten muss: Nachts hat es nur so um die 5-6° C ... bisschen sehr frisch für meinen Geschmack. Ich denke mal, dass ich erst Anfang kommender Woche umziehen werde – dann wird’s aber auch Zeit, denn ich frrrrrreu mich so sehr darauf, dass das aller-allererste, was ich morgens sehen werde, das MEER sein wird.

Die Wettervorhersage ist allerdings etwas ernüchternd. Kein Sommer in SIcht. Stattdessen ein bisschen Bodenfrost des Nachts. 😢

Aber egal. Wird schon noch irgendwann wärmer werden... 

 

Vielen VIELEN Dank für eure Kommentare, Ihr Lieben! Das ist sooo toll! Aber irgendwie hab ich grad nicht die Zeit, auf jeden einzelnen einzugehen. Nicht sauer sein, bitte.

 

Bis baaaaaaaald!!!!

Lots of love, Nina

 

 

 

 

 

 

Nyth-y-dryw

16Mai2012

Also ich muss schon sagen: das ist der arbeitsamste Urlaub, den ich in meinem Leben bislang hatte. Aber ich hab's ja nicht anders gewollt, gelle? 😉

 

Gestern Vormittag haben wir drei das Haus besichtigt, auf das Rob so scharf ist. Die Inhaberin ist eine seeeeeehr alte, stocktaube Lady, die vor über einem Jahr in eine kleinere Wohnung gezogen ist, weil sie's allein einfach nicht mehr gestemmt hat. Sie sah aus wie 100, ist aber erst läppische 96. Herumgeführt hat uns ihre Tochter Jill, eine sehr symphatische Frau mit einem bemerkenswerten Erscheinungsbild: Von ihrem Pferdegebiss abgesehen (man rechnete wirklich ständig damit, dass sie jeden Moment fröhlich loswiehern würde), war sie nämlich ziemlich genau ebenso breit wie sie groß war. Naja, groß.... Sie reichte Rob schätzungsweise bis zum Bauchnabel und es war ein überaus erheiternder Anblick, wie Jill sich bei jedem Satz auf die Zehenspitzen stellte und Rob sich höflich zu ihr hinunterbeugte, damit sie nicht so schreien musste. Die alte Lady Mum saß die ganze Zeit mit einer unfassbar riesigen und unfassbar hässlichen Handtasche (naja, eher so 'ne Art Übersee-Container) auf dem Schoß auf einem eigens mitgebrachten Klappstuhl in der Küche und erkundigte sich pausenlos bei ihrer Tochter: „What did he say, love? What did he just say? Jill? Jiii-ill!!! - JIIIIIIILL!!!????“

 

Das Irritierende daran war, dass sie auch wissen wollte, was Rob gesagt hatte, wenn wir gar nicht im selben Raum waren wie sie (wie gesagt, sie rührte sich nicht vom Fleck). Jills Antwort war immer dieselbe, gebrüllt in Kasernenhoflautstärke: „I'm with you in a minute, Mum. Just a MINUTE, Mum!“ - Ihr glaubt das sicher nicht, aber ich SCHWÖRE, dass sich dieser Dialog mindestens 50x genau so abgespielt hat während der geschätzen halben Stunde, die wir dort verbracht haben.

 

Der langen Rede kurzer Sinn: Das Cottage ist purrrrrr-fect für Robs Zwecke. Von innen ist es zwar grottenhässlich „decorated“, mit einer artenreichen Auswahl der unsäglichsten aller Teppichböden ausgestattet (sogar im Bad liegt Teppichboden, aber das ist hierzulande nicht unüblich, igitt!) und die Tapeten stammen aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Oder jedenfalls beinah. Oder vermutlich eher nicht, weil es erst vor 50 Jahren erbaut wurde. Stupid me!

 

Jedenfalls hat es einen prima Schnitt, verfügt über 2 Gärten und über einen Anbau, der früher mal als Kuhstall gedient hat. Okay, der Anbau muss von Grund auf renoviert werden, aber Rob hat ja Zeit. Erwähnte ich möglicherweise bereits, dass er mit knapp über 50 bereits „Rentner“ ist?!?!

 

Rob hat jedenfalls unmittelbar nach der Besichtigung ein Gebot abgegeben. Das liegt zwar deutlich unter dem gewünschten Preis, aber es ist halt wirklich jede Menge zu renovieren und zu modernisieren. Zwei Stunden nach Angebotsabgabe im zuständigen Maklerbüro in Fishguard erhielt er einen Anruf vom Makler, dass nun der Familienrat zusammentreten würde. Und es sei ein GROSSE Familie. Ah well.

 

Stand der Dinge im Monet (im Monet? Nee, eher im Moment!) ist, dass es sich morgen (Mittwoch) entscheiden wird. Die Lady (bzw. die Familie) will 5.000 Pfund mehr, als Rob zu zahlen bereit ist, aber wir alle sind davon überzeugt, dass die family nachgeben wird. Das Haus ist seit über einem Jahr auf dem Markt und es wäre komplett bescheuert, wenn die Familie nicht akzeptieren würde, zumal Rob in bar bezahlen könnte.

 

Anyway. Fingers crossed! Daumen drücken!!

 

Rob und ich (Kila musste leider arbeiten, sie hat sich gerade mal für die Besichtigung 'freischaufeln' können... ööhmmm.... dazu später mehr) haben gestern gefühlte 37 Einrichtungshäuser in Pembrokeshire und dem befreundeten Ausland besucht, um nach einer möglichst preiswerten, aber dennoch einigermaßen hochwertigen Küche Ausschau zu halten.

 

Gefunden haben wir in keinem der beiden (!) Möbelläden irgendetwas Brauchbares, aber immerhin hat Rob jetzt einen groben Überblick und ich denke mal, dass ich persönlich fürderhin darauf verzichten werde, mit ihm gemeinsam Möbelhäuser zu besuchen. Seit gestern kann ich verstehen, wie es sich für Männer anfühlen muss, mit einer Frau 'shoppen' zu gehen. Es ist sehr, sehr anstrengend... quite tiresome indeed. Er hat mich irgendwann am frühen Abend wieder in St D abgesetzt und ist zum ersten Mal seit einer Woche über Nacht in Trefin geblieben.

 

Gestern abend wollte ich eigentlich ein bisschen bloggen (und Kila wollte endlich ihre 'admins' erledigen, d.h. vielleicht doch mal ihre geschäftlichen emails checken, ein paar Rechnungen bezahlen etc.), aber dazu ist es dann doch nicht gekommen. Jeremy schaute spontan vorbei und wenn Jeremy spontan vorbeischaut, dann.... nun ja. Sagen wir mal so: Mein Kater war nicht sooooo schlimm heute Morgen. Ob Jeremy es überlebt hat, wissen wir noch nicht. Er hat sich mit schätzungsweise 29,7 Promille hinters Steuer gesetzt, wird aber nicht weit gekommen sein mit seinem Auto, weil wir ihm die Schlüssel abgenommen und erst wieder heute Morgen ins Zündschloss gesteckt haben. (Nicht wundern: St D ist ein Dorf, und AC (Amber Cottage) ist am aller-aller-äußersten Ende. Kein vernünftiger Mensch käme auf die Idee, hier sein AUto abzuschließen.)

 

Jeremys Auto steht jedenfalls immer noch vor der Tür und falls J es zu Fuß nach Hause geschafft haben sollte, war er gestern Nacht weit nüchterner als angenommen. Ich bin ein einziges Mal zu Fuß von ihm nach St D marschiert und das hat mal eben anderthalb Stunden gedauert. Nüchtern, wohlgemerkt. Und bei Tageslicht!

 

Ach ja: Nyth-y-dryw wird ungefähr so ausgesprochen: Niss-i-driu; Übersetzt: Das Nest des Zaunkönigs. Lieblich, was?

Ende der Eiszeit - vorläufig!

13Mai2012

Ihr Lieben alle,

erstmal daaaaanke für eure tollen Kommentare, da geht einem ja das Herz auf! 😘

@ Juschi: Ich glaube, das funzt nicht mit "Fremdsmilies", ich habs auch schon probiert, denn auch mir werden nur so'n paar komische Micker-Dinger angeboten. Na, egal.

 

Das Wichtigste zuerst: Mir geht es richtig, richtig GUUUUUUUUT!!!!

Das Wetter ist komplett umgeschlage, wir hatten 3 wunderbar sonnige Tage. Gut, der Wind ist ziemlich eisig und es ist auch nicht wirklich sommerlich warm, aber das hat auch seine Richtigkeit: es ist ja schließlich noch nicht Sommer und außerdem muss der Mensch was haben, worauf er sich freuen kann. Wir freuen uns also auf wärmeres Wetter. Unter anderem. Später mehr dazu...

 

Am Freitag hatte Kila ihr mock exam, welches sie vermutlich nicht bestanden hat, weil sie nicht ausreichend auf das Thema "fruit" (Früchte) vorbereitet war, aber das wusste sie im Voraus. "Vegetables" ist ganz gut gelaufen - aber ob sie es bestanden hat, erfährt sie erst am Freitag. Ist aber im Grunde wurscht, weil es ja nur ein Test war für die richtige Prüfubg Ende Juni.

 

Während sie über ihrem exam gebrütet hat, haben Rob und ich uns in seinem Cottage betätigt. Es heißt übrigens Tugela - die allermeisten Häuschen hier haben Namen. Seins heißt Tugela nach einem Ort in Südafrika. Seltsam? Ja, aber es hat seinen Grund: Der Erbauer war ein Seefahrer aus Trefin (so heißt das Dörfchen, in dem Rob lebt) und im 19. Jahrhundert war Wales ein wichtiger Handelspartner mit, Südafrika. Einer der Häfen, die der olle Matrose damals immer wieder angelaufen hat, war Tugela. That's why!

 

Tugela. Was haben wir gemacht...? Ich hab seinen Dielenboden im Bad lasiert (2x), ebenso seine Arbeitsplatten in der Küche, während Rob das kniehohe (!!!) Gras gemäht. hat. (Der arme Kerl kommt zu nix, weil er ständig irgendwelchen Arbeiten für Kila erledigt. Sie ist allerdings angemessen dankbar, das muss man ihr lassen!) Danach jede Menge Sperrmüll weggebracht, was durchaus spannender war, als es sich anhört. Wir haben das ganze Zeugs auf einen Anhänger geladen und davor Robs JEEP gepannt. Ein grauenhaftes, gelbes Macho-Ding, was einen Heidenlärm verursacht und eigenlich überhaupt nicht zu ihm  passt, denn er ist alles andere als ein Macho. Und es ist auch absolut unpassend, mit so einem Krawallgerät durch das stille Pembrokeshire zu knattern - abn er es macht einfach einen RIESEN-Spaß! (Wenn man sich warm genug anzieht, denn es hat weder Dach noch Wände...)

 

Robs gelbes Ungetüm

 

Und da das Wetter auch am gestern noch hielt, haben wir kurzentschlossen eine Bootstour gebucht. Es ging (wie jedes Jahr mindestens einmal) nach Skomer Island, einer kleinen Insel vor der walisischen Küste, auf der zehntausende von Seevögeln brüten. http://en.wikipedia.org/wiki/Skomer  (leider nur auf Englisch)

Eigentlich hatten wir gehofft, dass die Tausende von Puffins (Papageientaucher) schon eingetroffen sein würden, aber da das Wetter in den letzten Wochen so überaus kalt und nass war, haben wir kaum einen zu Gesicht bekommen, sämtliche Bruthöhlen waren noch leer. Trotzdem war es ein wunderbarer Tag (ich konnte nach 6 Stunden Wandern kaum noch gehen, aber mirakulöserweise hab ich keine einzige Blase davongetragen). - Die Puffins werden wohl in 3 Wochen alle da sein, also fahren wir dann noch mal raus! 😎

 

Skomer Island    G&T at Amber Cottage nach der langen Wanderung

 

Der heutoige Tag war WIEDER schön - man fasst es nicht: ich habe einen winzigkleinen Sonnenbrand im Gesicht. Wir haben den ganzen Tag in Kilas Garten gearbeitet, Spaliere gebeizt und zusammengeschraubt und aufgebaut, damit ihr kleiner Teil des Gartens besser von dem Teil getrennt, ist, den ihre Feriengäste benutzen. Eone Schweinearbeit - hat aber Spaß gemacht und das Ergebnis lässt sich sehen. Wir sind nocht ganz fertig geworden, Fotos werden nachgeliefert, denn jetzt ist Essenszeit.

 

Morgen ist ein wichtiger Tag für Rob: Wir werden uns ein kleines Häuschen ansehen, dass er eventuell kaufen wird. Nicht, um es in ein B&B umzubauen, wie er es eigentlich vorhatte, sondern um es für kleines Geld an eine "local family" zu vermieten und so einen kleinen Zuschuss zu seiner Rente (wie gesagt, der Junge ist knapp über 50!!) zu erhalten. Er ist total aufgeregt und hibbelig - es wäre so toll, wenn das klappen würde!!! Morgen um 9:30 ist Besichtigungstermin. Ich war heute schon mal mit ihm dort, um ein wenig zu spionieren - sieht wirklich vielversprechend aus. Fingers crossed!!

 

So, Ihr Lieben, ich muss jetzt Zwiebeln schnippeln.Immer muss ICH Zwiebeln schnippeln. Vermutlich, weil ich die weltallerbeste Zwiebelschnipplering bin. Oder weil die anden einfach besser kochen als ich. 😉

 

Danke nochmal für eure lieben Kommentare, das ist toll! XXXXXXXXX

Bis die Tage,

very much love

 

Nina

Grüße aus Sibirien!

10Mai2012

Hach, was war das war für ein äußerst entspannter erster Urlaubstag gestern. Tollstes Frühlingswetter, ein erster langer Spaziergang an der Küste entlang...

 

Wie gut, dass ich nicht Pinocchio bin, sonst würde meine Nase jetzt bis nach Irland reichen. 😉

 

Aber der Reihe nach: Der Flug war okay, bis auf den leidigen Umstand, dass der Typ neben (obwohl im allerfeinsten Zwirn) so unglaublich nach kaltem Schweiß gestunken
hat, dass ich zwischendurch immer mal wieder minutenlang durch den
Mund atmen musste. Himmel, was war das widerlich! .

Rob hat mich am Flughafen Manchester abgeholt (was für ein Luxus!) und wir hatten eine schöne Fahrt durch Nord-Wales. Die 200 km haben schätzungsweise 5 Stunden gedauert in Wales gibt es nämlich nicht soooo viele Autobahnen, genauer gesagt: gar keine!), dafür ist die Strecke aber landschaftlich unglaublich abwechlungsreich. Als ich im Januar zuletzt dort entlang gefahren bin, war alles tot und grau, auf den Bergen lag noch Schnee – und jetzt ist alles frisch und grün und saftig und überall blüht es. Wunderschön!

 

Was nicht so schön ist: Kila hat sich bei einem ihrer Gärtner-Jobs heftigst die Hand verstaucht und kann eigentlich für die nächsten Tage überhaupt nicht arbeiten, die
Arme. Aber sie trägt es mit Fassung – es regnet in Strömen hier und es ist schweinekalt, also hat sie guten Gewissens 2 für gestern anstehende Jobs absagen können. Fleißig waren wir aber dennoch: in ihrem kleinen Gartenhäuschen, dass sie in den Sommermonaten bewohnt, haben wir hunderte (!) von kleinen Setzlingen piekert, d.h.
eigentlich hab ich das gemacht und sie hat mich beaufsichtigt; darin ist sie unbertroffen! ;-) Abends haben Rob und ich eine superleckere Veggie-Lasagne gemacht - von den Resten können wir die nächsten Wochen noch zehren!


Ich bin übrigens heilfroh, dass Kila z.Zt. keine Gäste hat, denn auf dem Campingplatz möchte ich im Moment wirklich absolut NICHT sein. Würde vermutlich im Schlaf ersaufen oder ins Meer gespült  oder weggepustet werden (denn windig ist es darüber hinaus auch noch!).  Aber so alles ist gut, in ihrem im Häuschen isses gemütlich, in meinem Zimmer in Cottage ebenfalls – und da ich ja nicht nur 3 Wochen hierbleiben werde, ist  nicht jeder
einzelne Urlaubstag soooooo unendlich kostbar...

 

Alle sagen, dass dieses Jahr der schlimmste Frühling seit 10 Jahren ist; der komplette April war verregnet und der Mai bislang auch. Dienstag war der einzige Tag bislang, an dem es nicht geregnet hat. Für's Wochenende ist allerdings Sonnenschein angekündigt, juchhu!

 

So – und dank Rob (bless him!) läuft seit eben endlich auch mein laptop!!!! Also kann ich termingerecht dem chor:us! eine wunderschöne und erfolgreiche Probe wünschen, auch
wenn das ohne mich selbstverständlich ein beinahe unmögliches Unterfangen zu werden verspricht! 😀

 

Bis bald!!

 

All my bags are packed...

06Mai2012

... und wie sich heute herausgestellt hat, hat mein Koffer einen schlimmen Konstruktionsfehler: er ist entschieden zu klein! 🙁 Nur gut, dass ich meine Wanderschuhe und die dicken Klamotten in weiser Voraussicht schon in St D gelassen und die Verkaufs-Socken nebst sonstigem Kleinkram bereits per Paket vorausgeschickt habe!(Hach was bin ich schlau, was?)

 

Also gut, man braucht nicht wirklich 4 Paar Jeans mitzuschleppen, wenn man 1. eine Freundin  hat, mit der man problemlos Klamotten tauschen kann und wenn man 2. in ein Land fährt, wo es an jeder Ecke "charity shops" gibt, in denen man sich für eine sehr, sehr geringe Spende an die den shop betreibende Wohltätigkeits-Organisation nach Herzenslust mit Klamotten eindecken kann. 😉  Und man muss auch nicht wirklich 20 verschiedene Fläschchen mit e-liquids mitnehmen, weil man das Zeug inzwischen auch in UK bekommt. Dasselbe gilt für die ganzen Lush-Duschgels etc. - erstaunlicherweise sind diese ur-britischen Produkte auch in UK käuflich zu erwerben.

 

Aber allein schon der ganze Technik-Kram nimmt den halben Koffer ein. 

Nee, was man nicht alles an Kabelage braucht...  Ladegeräte für Handy und e-Reader und Nintendo und laptop... Wie ihr seht, es handelt sich um Luxus-Camping! EIne Gasheizung und einen Gasherd mit Grill (!) hat Rob ja schon letztes Jahr besorgt - aber jetzt hat er sogar einen kleinen Kühlschrank aufgetrieben. Samt Eisfach, damit wir abends unseren Schlummer-G&T (Gin & Tonic) auch nur ja standesgemäß mit Eis genießen können...! Er wird ja - wie letztes Jahr - auch diesmal wieder sein Einmann-Zelt neben meinem "Schloss" aufschlagen. Und was es mit dem SCHLOSS auf sich hat, erkläre ich euch, wenn's steht...!

 

Das kann allerdings noch ein paaar Tage dauern, denn es ist schweinekalt und regnerisch in St D. Rob und ich werden also vermutlich die erste Woche (oder zumindest die ersten Tage) in Kilas Amber Cottage verbringen. Die Touri-Saison hat noch nicht wirklich begonnen und das Haus steht leer (sie wohnt während der Sommer-Monate übrigens immer in ihrem Gartenhäuschen und hat seit 2011 sogar eine Heizung und ein Mini-Bad samt Wanne zur Verfügung!).

 

Ich wünsche euch allen einen guten Start in die neue Woche (und bin inzwischen tatsächlich ein bisschen uffjeregt...) 😎

Nur noch 3 Tage...!

04Mai2012

Hab ja nun schon seit Dienstag Urlaub und habe die letzten paar Tage vorsätzlich vergammelt! Herrlich! 😀

 

Hach was war das für ein wunderschöner (vorübergehender!) chor:us! - Abschied gestern! Hat soviel Spaß gemacht mit euch, dass ich fast überhaupt nicht heulen musste. Aber trotzdem werde ich euch alle sehr, sehr, sehr vermissen und mir jeden Donnerstag pünktlich zur Probenzeit unsere DVD reinziehen! Danke, lieber Karl, dass das noch rechtzeitig geklappt hat!!!!

 

Heute dann ein letzter Besorgungs-Marathon inklusive Friseur-Besuch. Ich wollte es diesmal richtig kurz haben (es lässt sich nun mal schlecht stylen auf'm Campingplatz!) und sehe jetzt aus wie ein ziemlich in die Jahre gekommenes Rosetten-Meerschweinchen. Meine Güte, wie kann ein Mensch nur so viele Wirbel haben, unglaublich!

 

Morgen ist Hausputz angesagt – puh!

Warum ich jetzt mal für 3 Monate weg bin und was das alles mit Socken zu tun hat

04Mai2012

Anglophil war ich immer schon (hat vermutlich Anfang der 70er Jahre mit meiner glühenden Liebe zu den Beatles begonnen...), aber als ich 2005 auf einer Reise mit meiner lieben Freundin Pe zum ersten Mal im Leben nach Wales kam, war's sofort um mich geschehen – ich hab mich Hals über Kopf verliebt in dieses wunderschöne, wilde Land mit seinen dickköpfigen und überaus freundlichen Einwohnern (und damit meine ich nicht nur die Millionen von Schafen!).

 

Pe und ich sind damals u.a. auch in St Davids gelandet, der kleinsten „Stadt“ Großbritanniens (wer mehr wissen will: http://de.wikipedia.org/wiki/St_Davids ) und seither war ich jeden Jahr mindestens einmal dort – wann immer es die Finanzen erlaubten, auch zweimal jährlich. Inzwischen verbindet mich nicht nur eine tiefe Liebe zu Wales sondern auch eine enge Freundschaft mit Kila (unserer damaligen B&B-Wirtin). Sie hat das B&B zwar inzwischen aufgegeben, weil es für eine Person einfach zu viel Arbeit war, aber ihr Amber Cottage kann nun als Ferienhaus gebucht werden – übrigens sehr, sehr empfehlenswert!!!! http://www.stdavids.co.uk/selfcatering/ambercottage/

 

Ach ja, die Socken!

 

Im Sommer 2010 saßen Kila, unser gemeinsamer Freund Rob und ich nachts vor meinem Zelt und starrten in den unglaublichen Sternenhimmel über Pembrokeshire. Meine Zeit war fast rum, es war einer unserer letzten gemeinsamen Abende und wir hatten alle schon einen Kleinen im Tee als Kila plötzlich fragte, warum ich nicht einfach mal für ein Jahr nach St Davids kommen würde?!

 

Very funny indeed.

 

Aber in dieser Nacht hab ich zum ersten Mal über unbezahlten Urlaub nachgedacht und wie um alles in der Welt ich den wohl finanzieren könnte. Des Rätsels Lösung: mit Socken! Ich habe bisher gefühlte 1000 Paar Socken und Babyschühchen und Filzpantoffeln und noch so allerlei Kleinkram hergestellt und alles nach Wales geschickt, wo Kila es in ihrem Cottage ihren Gästen zum Verkauf angeboten hat. So ca £ 600 hab ich damit schon verdient und sie hat vielleicht gerade mal ein Viertel verkauft.

 

Der Plan ist, dass Rob und ich in meinen 3 Monaten einen kleinen Stand auf dem winzigen Wochenmarkt von St Davids haben werden (und hoffentlich auch noch in den umliegenden Käffern, schau'n wir mal). Außer meinem Strickzeug wollen wir noch das eine oder andere „Kunsthandwerk“ verkaufen, dass allerdings erst noch hergestellt werden muss.Vermutlich wird’s bei den Socken bleiben – aber das wäre auch okay. Ich denke mal, wenn ich auch nur die Hälfte von meinem Krempel verkaufe, habe ich absolut keine Finanzierungs-Probleme – und die Briten sind verrückt nach handgestrickten Socken! Seltsam, was? Bevor die Idee mit dem Verkauf geboren war, habe ich Kilas Freundeskreis ziemlich freizügig mit den Dingern versorgt und war der Liebling des Dorfes! Alle sind immer ganz stolz auf ihre „Nina's socks"! – Aren't they just beautiful? Amazing! And so hard-wearing! I've got mine 3 years ago and they still look brand new! Tja, deutsche Qualitätsarbeit eben. Allerdings werde ich sie auf den Märkten als „walisisches“ Produkt anbieten; die Touristen sind ganz wild auf „originale“ Souvenirs. Können sie haben. Kila hat ihren Gästen immer erzählt, dass sogar die Wolle von walisischen Schafen stammt!!! Unser Label heißt „Pieces of Pembrokeshire“ (P. ist die Grafschaft, in der St D liegt) und eigentlich wollten Kila und Rob auch ein paar „Stücke aus Pembrokeshire“ beisteuern – aber das hat zeitlich bislang nicht hingehauen, denn:

 

Kila macht im Moment (mit 56 Jahren!) eine Zusatz-Ausbildung zur Gartenbauerin. Mit ihrem Cottage allein kann sie ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten. Wenn sie Mitte Juni ihre Prüfung vor der in UK sehr renommierten Royal Horticultural Society (Königlicher Gartenbau Verband) besteht (und die Chancen stehen gut!) kann sie endlich ihre Preise anpassen und hoffentlich ein bisschen weniger arbeiten. Ich würde es ihr so sehr wünschen...

 

Rob ist seit Ende April „Rentner“. Naja, wenn man das so sagen kann, denn der Junge ist erst 53! Er hat in Liverpool beim Oceanographic Institute gearbeitet – und als man ca. der Häfte der Beschäftigten über 50 angeboten hat, mit einer großzügigen Abfindung und beinahe ungekürzten Altersbezügen in den Ruhestand zu gehen, hat er natürlich nicht gezögert. Ein kleines Cottage in Trefin (einem Nachbardorf von St D) hat er schon vor ein paar Jahren gekauft und seither jedes Wochenende in Pembs verbracht (was für eine Gurkerei - pro Fahrt ca 5 Std!!) - aber jetzt hat er sein Haus in Liverpool verkauft und ist ganz nach Wales gezogen. Nicht nur der schönen Landschaft wegen, übrigens. Er ist unsterblich in Kila verliebt – aber die lässt sich bitten, obwohl die beiden perfekt zueinander passen. Meine geheime Mission in diesem Sommer ist jedenfalls, Kila davon zu überzeugen, dass Rob der Richtige für sie ist! (Und das ist er!)

 

  Kila, Rob und ich letztes Jahr vor'm Zelt

 

Jetzt erklärt sich vielleicht auch, warum ich nicht wirklich weiß, was denn nun genau auf mich zukommen wird in den nächsten Monaten: Ich werde mein Zeugs verkaufen, das ist soweit klar. Und ich werde versuchen, Kila bei ihren gardening jobs zu unterstützen (hab zwar absolut null Ahnung vom Gärtnern, aber man ist ja lernfähig!) und ihr beim allsamstäglichen Putzen ihres Ferienhauses helfen (so sie denn Gäste haben wird, die Saison lässt sich ziemlich mies an bislang).

 

Rob erwägt, ein weiteres kleines Cottage zu kaufen, das er zu einem B&B umbauen will. Er hat auch schon ein paar properties im Auge, die werden wir uns gemeinsam anschauen und – falls eines davon in Frage kommt – herrichten werden. Aber nix genaues weiß man halt nicht - und das ist vielleicht auch besser so.

 

Soooooo – für viele von euch war das jetzt alles nix Neues, aber auch die anderen sollten ja wissen, von wem ich hier so spreche...